Die Rampoldplatte im Mangfallgebirge: Unaufgeregte Filmkulisse

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Die Tour auf die Rampoldplatte im Wendelsteingebiet ist einfach, abwechslungsreich und doch vor allem eins: Unaufgeregt.

Die Rampoldplatte im Mangfallgebirge: Unaufgeregte Filmkulisse © GipfelfieberDie Rampoldplatte im Mangfallgebirge: Unaufgeregte Filmkulisse © Gipfelfieber
Die Rampoldplatte im Mangfallgebirge: Unaufgeregte Filmkulisse © Gipfelfieber

Unaufgeregt.

Unaufgeregt ist wohl das Adjektiv, das die Rampoldplatte oberhalb des Inntals am Besten kennzeichnet. Zwar geht es an schönen Frühlings- und Herbsttagen durchaus etwas aufgeregter rund um den schönen Aussichtsgipfel inmitten des Mangfallsgebirges zu. Doch die einfache Wanderung zum 1.422 m hoch gelegenen Gipfelkreuz der Rampoldplatte ist beschaulich, selten steil oder besonders fordernd und eben eins: Unaufgeregt.



Von St. Margarethen zum Breitenberghaus

Wir starten unsere Wanderung auf die Rampoldplatte direkt an einer Filmkulisse. “Wer früher stirbt, ist länger tot” kam im Jahr 2006 in die Kinos und wurde aus dem Stand weg zum Erfolg. Die Geschichte um den Jungen Sebastian spielt im Film zwar im fiktiven Ort Germringen. Ein Großteil der Kulisse bildete aber der Ort Brannenburg im Inntal und nicht zuletzt der Wendelstein und das Gebiet rund um seinen Gipfel selbst.

Im Brannenburger Ortsteil St. Margarathen beginnen wir unsere Wanderung direkt am Wanderparkplatz unterhalb der gleichnamigen Bergkirche, deren Friedhof ebenfalls Kulisse für den Film war.

Breitenberghaus © Gipfelfieber

Die ersten paar hundert Meter folgen wir der Straße in Richtung Ponyhof und Wendelstein, aber noch bevor wir unter der Brücke der Wendelsteinzahnradbahn hindurch gehen, biegen wir nach rechts ab und folgen den Wegweisern in Richtung Breitenberghaus.

Neben einem Bachlauf steigen wir weiter auf, um bald schon nicht mehr dem Forstweg zu folgen, sondern einem steilen Aufschwung über eine Wiese. Kurz bevor der Weg im Wald verschwindet, schauen wir nochmal zurück ins Inntal und über Stock und Stein geht es schließlich zwischendrin mächtig, aber unaufgeregt ansteigend in knapp 45 Minuten bis zum Breitenberghaus, das unvermittelt zwischen den Bäumen erscheint.

Weiter zur Lechneralm

Zeit für eine Pause ist allerdings noch nicht. Hinter der Hütte steigen wir auf einer Freifläche zu einer Forststraße auf, der wir weiter folgen und die nach kurzer Zeit wieder in einem wunderschönen Bergwald verschwindet. Ab und an spitzt das eigentliche Ziel der Wanderung – die Rampoldplatte – schon durch die Bäume durch.

Das Setting ändert sich schlagartig als sich der Wald lichtet. Von rechts dringt das Rauschen des nahen Kirchbachs herauf. Vor uns liegt die nun offene Almfläche, die unaufgeregte Rampoldplatte zur Rechten, der zackige Lechnerkopf und die beliebte Hochsalwand zur Linken laden uns förmlich ein.

Der Aufstiegsweg quert nun bald den Bachlauf und Minuten später erreichen wir die Lechneralm. Während im Almsommer von überall her das Geläut der Kuhglocken kommt, herrscht im Frühjahr und Herbst noch absolute Stille. Die wird ab und an nur von einem leichten Zischen durchbrochen, das von den Gleitschirmfliegern herrührt, die sich von der Westseite der Rampoldplatte und an der Lechneralm noch versteckt vor unseren Augen hoch in die Lüfte schwingen.

Auf die Rampoldplatte

Der weitere Aufstieg folgt nun dem Bergpfad über die Almwiese direkt oberhalb der Hütte. Ab und an verliert sich der Weg zwischen den unzähligen Viehtritten, findet sich aber doch schnell wieder. Im Sattel zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand angekommen, folgen wir dem Kammverlauf nach Norden. Ein kurzer felsiger Aufschwung stellt sich noch in den Weg, der aber einfach überwunden wird und wenige Schritte später ist das Gipfelkreuz erreicht, hinter dem die Blicke über den nahen Farrenpoint bis hinab nach Rosenheim und zu den zahllosen Seen in der Umgebung reichen.

Überschreitung nach Norden

Nach einer kurzen Gipfelrast bieten sich für den Abstieg mehrere Varianten an, um nicht den gleichen Weg wieder zurück zu gehen. Die komplette Überschreitung führt weiter gen Norden und von dort hinab zur im Sommer bewirtschafteten Rampoldalm. Unterhalb der Rampoldplatte verläuft der Weiterweg dann zurück zur Lechneralm und auf bekannten Wegen zurück nach St. Margarethen.

Abstieg über Ostgrat

Wir entscheiden uns für den direkten Abstieg über den schmalen Kamm, der östlich vom Gipfelkreuz gut erkennbar ist und ganz kurz mal so etwas wie echte Aufregung aufkommen lässt. Erst verschwindet er steil zwischen den Bäumen und trifft später auf den von der Rampoldalm herüber kreuzenden Weg.

Beim weiteren Abstieg folgen wir unterhalb der Lechneralm dem Kirchbach diesmal auf der anderen Talseite. Der Forstweg verläuft im Wald nun recht unaufgeregt – was auch sonst – abwärts. Nachdem wir den Kirchbach überqueren, wartet direkt hinter der Brücke ein Abzweig, der uns rund um den Breitenberg führt und noch einmal wenige Höhenmeter nach oben parat hat. Bald darauf treffen wir oberhalb des Breitensteinhauses auf den Forstweg und auf dem hinlänglich bekannten Weg geht es zurück zum Startpunkt.

Fazit

Die Wanderung auf die Rampoldplatte ist eine weitestgehend einfache Tour, die weder an die Kondition noch an die Technik besondere Voraussetzungen stellt und die sich so gerade zum Beginn oder zum Ausklang der Wandersaison regelrecht anbietet. Belohnt wird man mit tollen Ausblicke hinüber zum Wendelstein und hinab nach Rosenheim, ins Inntal und bis weit in die Chiemgauer Alpen.

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