Rezept für Osttiroler Schlipfkrapfen: Vom Schlipfen und Schlutzen

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Die Osttiroler Schlipfkrapfen stehen ihren Beinahe-Namensvettern aus Südtirol geschmacklich in nichts nach. Das Rezept für die Nudelspezialität.

Rezept für Osttiroler Schlipfkrapfen: Vom Schlipfen und Schlutzen © GipfelfieberRezept für Osttiroler Schlipfkrapfen: Vom Schlipfen und Schlutzen © Gipfelfieber
Rezept für Osttiroler Schlipfkrapfen: Vom Schlipfen und Schlutzen © Gipfelfieber

Schlutzkrapfen werden meist in Südtirol, oft auch in Tirol, serviert und sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Nudeltaschen mit der herzhaften Füllung, am besten mit zerlassener Butter und frisch darüber geriebenem Parmesan serviert, sind aus der alpenländischen Küche so wenig wegzudenken wie die Fischsemmel auf dem Hamburger Fischmarkt oder die Currywurst in Berlin.

Schlipfkrapfen dagegen haben es kaum über die Osttiroler Landesgrenzen hinaus geschafft. Vielleicht weil Osttirol seit jeher ein wenig isoliert zu sein und nirgendwo so richtig dazu zu gehören scheint? Sogar zu Tirol, obwohl man es im Namen trägt, gehört man irgendwie nicht so recht dazu. Aber nicht doch. Denn letztlich sind – man mag es sich denken können – Schlutz- und Schlipfkrapfen nicht nur artverwandt. Beide Worte leiten vom in Süd- und Osttirol gebräuchlichen “schlutzen” (rutschen) ab, nur die Bezeichnung und Aussprache unterscheidet sich ein wenig.




Und doch unterscheidet sich die Osttiroler Variante von der aus Südtirol. Während die Schlutzkrapfen auf italienischer Seite nämlich oft mit einer herzhaften Mischung mit Zwiebel und Kalb- oder Rindfleisch gefüllt sind, erinnert der Inhalt der Osttiroler Schlipfkrapfen eher an eine andere artverwandte Nachbar-Nudel: Die Kärntner Nudel. Beiden ist nämlich ihre Kartoffelfülle gemein, deren genaue Zubereitung und Zusammensetzung von Tal zu Tal, Ort zu Ort, und Familie zu Familie variiert. Jeder kocht die Nudeltaschen ein wenig anders.

Die Zutaten für Osttiroler Schlipfkrapfen

Für den Nudelteig:

  • 300 g Weizenmehl
  • 100 g Roggenmehl
  • 1 Ei
  • 150 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Schuss Öl
  • 1 TL Salz

Für die Füllung:

  • 1 kg Kartoffeln
  • 200 g Quark (Topfen)
  • Lauchzwiebel oder Zwiebel/Schalotte
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 1/2 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  • Muskat

Das Rezept für die Osttiroler Schlipfkrapfen

1 Erster Schritt der Zubereitung ist der Nudelteig. Alle Zutaten mit einem Handrührgerät mischen bis eine geschmeidige Masse entsteht, die weder klebt noch zu trocken ist. Der fertige Teig wandert in Frischhaltefolie umwickelt für eine knappe Stunde in den Kühlschrank.

In der Zwischenzeit werden die Kartoffeln geschält und gekocht. Etwas abkühlen lassen und mit einem Kartoffelstampfer oder einer Kartoffelpresse zerdrücken. Anschließend mit den anderen Zutaten vermischen und abschmecken.

3 Nun ist es Zeit für den Nudelteig. Der wird mit einem Nudelholz flach ausgerollt. Alternativ geht es auch mit einer Nudelmaschine. So wird der Teig gleichmäßiger, aber es dauert auch deutlich länger. Zu dünn sollte der Nudelteig allerdings auch nicht sein, da es sonst passieren kann, dass die Osttiroler Schlipfkrapfen beim Zusammendrücken reißen.

4 Mit einem Ausstecher oder einem Glas runde Formen ausstechen (fünf bis sechs Zentimeter Durchmesser) und diese jeweils mit einem Teelöffel der Füllung versehen. Nun werden die Krapfen zusammengeklappt und die Ränder fest angedrückt. Das geht am besten, wenn der Rand vorher etwas angefeuchtet wurde. Im Gegensatz zur Kärntner Nudel scheint es in Osttirol und Tirol eher unüblich zu sein, die Ränder der Schlipfkrapfen mit einem aufwendigen Muster – den Krendln – zu verzieren.

5 Die fertigen Teigtaschen “schlutzen” nun ins siedende Salzwasser. Nach etwa fünf Minuten sollten sie oben schwimmen. Noch kurz kochen, rausholen und etwas abtropfen lassen.

6 Die fertigen Osttiroler Schlipfkrapfen mit zerlassener Butter und etwas Schnittlauch anrichten und servieren. Je nach Geschmack noch etwas Parmesan bereit halten.

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