Mountainbiken ins Habersauertal: Vom Walchsee ins Kaisergebirge

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Vom Tiroler Walchsee führt eine meist einfache, zwischendrin immer wieder steile Tour mit dem Mountainbike ins Habersauertal und vorbei an mehreren Almen. Einst Schauplatz eines tragischen Ereignisses. 

Mountainbiken ins Habersauertal © GipfelfieberMountainbiken ins Habersauertal © Gipfelfieber
Mountainbiken ins Habersauertal © Gipfelfieber

Dichter Nebel liegt am frühen Morgen noch über dem Kaiserwinkl, der kleinen Region im Norden Tirols am Fuß der nordöstlichen Ausläufer des Kaisergebirges gelegen als wir uns mit unseren Mountainbikes auf den Weg ins Habersauertal machen. 

Das Habersauertal ist eines der vielen Täler, das – vergleichsweise sanft – mitten zwischen Zahmen und Wilden Kaiser tief hinein in die berühmte Gebirgsgruppe führt. Der Walchsee, der im Sommer türkis leuchtet und schon früh im Jahr mit Badetemperatur hat, schlummert noch unter dicken Nebelschwaden und nur langsam drückt sich die Sonne durch während wir am Ostufer entlang radeln.



Vom Walchsee ins Habersauertal

Zum Eingang des Habersauertals ist es nicht weit und parallel zum Weißbach geht es tief und tiefer in das langgestreckte Tal hinein, von dem wir im ersten Teil der Fahrradtour erst einmal nicht viel sehen. Dichter Wald, ein Gebirgsbach, der mal wilder, mal sanfter ins Tal fließt. Immer wieder hängen dichte Wolkenfetzen im Tal. 

Tritt für Tritt geht es gemächlich hoch und höher. Zwei steile Spitzkehren treiben den Puls ordentlich in die Höhe und kurz darauf zweigt bereits der Forstweg zur Raineralm ab. Bis hier ist der Weg übrigens mit der Frühlingswanderung vom Walchsee über Schwarzenbachalm und Lippenalm identisch. Die Wege trennen sich allerdings hier, wir zweigen nicht ab, sondern halten uns weiter auf der Forststraße ins Habersauertal hinein. Deutlich einfacher ist die Fahrt hierauf natürlich mit dem E-Bike.

Vorbei an Almen

Es dauert nicht lang bis sich das Tal endlich vor uns öffnet. Schon von weitem sind die bimmelnden Kuhglocken zu hören. Der Wald lichtet sich und wie auf Bestellung hat es auch die Sonne geschafft, den Nebel zu vertreiben. Vor uns ragen die zackigen Felsspitzen des Wilden Kaisers auf. Auch der Rosskaiser, zusammen mit dem Heuberg die östliche Ausläufer des Zahmen Kaisers, wirken von hier gar nicht mal so zahm. Links von uns ragt der Feldberg auf, eigentlich eher sanft zu besteigen, aus dem Habersauertal 

Wir folgen weiter dem Glockengeläut, passieren die erst die Gachenalm, schließlich Stefflbauernalm und Habersaualm. Auch einen Gedenkstein, der hier im am 10. September 2005 unweit des Weges aufgestellt wurde, passieren wir.

Flugzeugabsturz im Habersauertal 

Am 02. März 1945 ereignete sich hier ein tragischer Flugzeugabsturz, bei dem 19 Soldaten ihr Leben verloren. Das war passiert: Ein Geschwader US-amerikanischer Bomber flog in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs einen Angriff auf das österreichische Linz.

Beim Formationsflug traten bei einem der Liberator-Bomber technische Probleme auf. Beim Einreihen in die Formation kam es zur Kollision mit einem anderen Flugzeug und der Bomber stürzte ab. Ein Besatzungsmitglied wurde durch den Zusammenprall aus dem Cockpit geschleudert. Dank seines Fallschirms überlebte so einer der Piloten. 

Nachdem die Gedenktafel im Frühjahr 2017 beschädigt wurde, wurde sie ein knappes Jahr später im Juni 2018 wieder neu aufgestellt.

Steile Auffahrt zur Gwirchtalm

Hinter der Habersaueralm biegen wir ab und kommen schnell wieder auf andere Gedanken. Denn so lieblich wie der Anstieg durch das Tal war, desto steiler wird er nun. Das traumhafte Panorama haben wir nun im Rücken und erst kurz bevor wir die Gwirchtalm und den gleichnamigen Sattel – zugleich höchster Punkt der Tour – erreichen, erhaschen wir noch einen letzten Blick ins Habersauertal. 

Im Sattel zwischen Ebersberg und Heuberg ist der anstrengende Teil der Mountainbike-Tour nun geschafft. Auf breiten Forststraßen glühen jetzt nicht mehr die Waden, sondern die Bremsscheiben und rasant geht es an zahlreichen kleinen Almhütten vorbei. Bald sind wir zurück im schattigen Wald. Nachdem wir den verlassen, liegt der funkelnde Walchsee vor unseren Füßen und lädt zu einer Abkühlung ein. Am Südufer fahren wir schließlich mit unseren Mountainbikes zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Fazit

Die Mountainbiketour ins Habersauertal und ins Kaisergebirge ist technisch weitestgehend einfach, aber konditionell etwas anspruchsvoller, da es zwischendrin steile Anstiege gibt. Mit einem E-Bike ist die Fahrradtour deutlich komfortabler. Die Ausblicke in das wunderschöne Tal und die vielen Almen machen aber auch jede Anstrengung wett.

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