Immer mehr Hersteller haben leichte Bergschuhe im Angebot. Wir haben aktuelle Modelle getestet und zeigen, wo sie zum Einsatz kommen können.
Seit einigen Jahren werden Bergschuhe leichter und leichter. Die Forschungsabteilungen der Hersteller geben keine Ruhe und finden immer neue Möglichkeiten, dass die verwendeten Materialien dünner und leichter werden. Der schwere Bergstiefel ist auch heute noch anzutreffen, aber braucht es ihn überhaupt noch?
Für etliche Touren, vor allem in hochalpinem Gelände, mag er noch seine Daseinsberechtigung haben, aber zugleich gibt es immer leichtere Bergschuhe, die einen Großteil der Anforderungen, für die bisher der schwere Bergstiefel herhalten musste, locker erfüllen können.
Einige dieser leichten Bergschuhe, die allesamt für die Wandersaisons 2023 und 2024 neu oder aktualisiert auf den Markt gekommen sind, haben wir uns genauer angeschaut und in unterschiedlichstem Terrain getestet. Wir zeigen, wo ihre Stärken sind, aber auch, wo sie Schwächen haben und nicht gut geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Knöchelhohe Wanderschuhe oder Halbschuh?
- 2 Einsatzzweck
- 3 Gewicht vs. Haltbarkeit
- 4 So haben wir getestet
- 5 The North Face Vectiv Exploris 2 Mid Futurelight
- 6 Salewa Puez Knit Powertex
- 7 Jack Wolfskin Terraventure Texapore Mid M
- 8 Adidas Terrex Skychaser 2 Mid Gore-Tex
- 9 Xero Shoes Scrambler Mid
- 10 Salewa Mountain Trainer 2 Mid Gore-Tex
- 11 Keen Nxis Evo Mid WP
- 12 Zusammenfassung und Fazit
Knöchelhohe Wanderschuhe oder Halbschuh?
Die Frage, ob es unbedingt ein knöchelhoher Bergschuh sein muss oder nicht, ist eine Glaubensfrage. Wer das bestreitet, sollte am besten ein Halbschuhfoto bei der Watzmann Überschreitung oder einer anderen Unternehmung im alpinen Gelände in einer Facebook-Gruppe posten und der Dinge harren, die da kommen mögen. Schön ist das nicht.
Ob ein Bergschuh über den Knöchel gehen soll oder ein Halbschuh ausreicht, soll hier nicht entschieden werden. In erster Linie kommt es auf den Träger an.
Als Faustregel sei aber gesagt: Je regelmäßiger der Träger in den Bergen unterwegs ist, desto besser dürfte er auch in schwierigerem Gelände mit Halbschuhen auskommen. Bei wem Abstecher in die Berge eher selten sind, der greift lieber zu den knöchelhohen Bergschuhen. Zudem machen viele Hersteller die Auswahl heute einfacher: Von vielen Modellen gibt es nicht nur knöchelhohe Modelle, sondern auch Halbschuhe.
Beim Test hier beschränken wir uns ausschließlich auf knöchelhohe leichte Wanderschuhe für Damen und Herren. Halbschuhe haben wir bereits hier gestetet.
Einsatzzweck
Während Bergschuhe lange Zeit nach der auch heute noch gültigen Skala von A bis D eingeordnet wurden, so ist diese Abstufung in den letzten Jahren mehr und mehr verschmolzen. Eine deutliche Trennung ist bei vielen Modellen nur noch bedingt möglich.
Das bedeuten die jeweiligen Kategorien von A bis D:
Kategorie A
- einfache Wanderschuhe/Trekkingschuhe/Hikingschuhe, oft auch als Zustiegsschuhe bezeichnet
- sehr weiche Sohle
- Einsatzzweck: breite und gut ausgebaute Wege, alltagstauglich
Kategorie A/B
- hohe Wanderschuhe/Trekkingschuhe/Hikingschuhe
- weiche Sohle
- Einsatzzweck: befestigte Wege z.B Forstwege im Mittelgebirge, aber auch in den Voralpen
Kategorie B
- hohe Bergschuhe
- flexibel, aber deutlich steifer als Schuhe der Kategorie A und A/B
- Einsatzzweck: anspruchsvollere Touren auf Steigen, auch auf unbefestigten Pfaden mit Wurzeln und Steinen
Kategorie B/C
- hoher Bergstiefel/leichter Bergschuh
- deutlich festere Sohle und robustes Außenmaterial, bedingt steigeisenfest
- Einsatzzweck: schwierige Steige, wegloses Gelände, Geröll, Hochgebirge, Klettersteige
Kategorie C
- schwerer Bergstiefel
- sehr robust und feste Sohle, bedingt steigeisenfest
- Einsatzzweck: hochalpines Gelände, Gletscher
Kategorie D
- Exepitionsstiefel
- extrem steife Sohle, dickes isolierendes Material
- Einsatzzweck: Expeditionen, extreme Höhen
Zwischen den einzelnen Kategorien gibt es noch einige Überschneidungen und Verschmelzungen. Dazu gibt es heute auch halbhohe Schuhe, die eine sehr feste Sohle haben und damit eigentlich einer höheren Kategorie entsprechen würden. Daher sind diese kategorischen Einstufungen nicht mehr hundertprozentig zutreffend und lassen sich nicht auf jeden Wanderschuh, Bergschuh, Wanderstiefel oder Bergstiefel anwenden.
Die hier getesteten leichten Bergschuhe dürften in den Kategorien A/B bis B/C einzustufen sein, wenngleich auch diese Einordnung sicher nicht 100% stimmig ist.
Gewicht vs. Haltbarkeit
Die getesteten leichten Bergschuhe wiegen pro Schuh gerade einmal zwischen 425 und 600 Gramm. Im Vergleich zum typischen Bergstiefel, der gern auch mehr als das Doppelte pro Schuh auf die Waage bringt, fällt das auf. Gerade das Tragen auf langen Touren ist mit einem Weniger an Gewicht deutlich komfortabler.
In gewissem Maße geht das aber zu Lasten der Haltbarkeit und da hat der schwere Bergstiefel immer noch die Nase vorn und das wird sich so schnell nicht ändern, auch wenn die Hersteller immer robustere Materialien entwickeln.
Ein leichter Bergschuh oder Trekkingschuh ist in der Regel also kein Begleiter für die Ewigkeit, soviel sollte vorm Kauf klar sein. Dass die Schuhe aber schon nach wenigen Touren deutliche Ermüdungserscheinungen beim Material aufweisen, ist trotzdem nicht zu erwarten. Ein Kurztest wie dieser kann über die Langlebigkeit allerdings keinen Aufschluss geben. Bei Auffälligkeiten über längere Testzeiträume werden diese entsprechend hier ergänzt.
So haben wir getestet
Getestet haben wir die verschiedenen leichten Bergschuhe in unterschiedlichstem Terrain, wenngleich es durch die frühe Schneeschmelze keinen Kontakt zu Eis und Schnee gab. Die Touren reichten von einfachen Wanderungen im Flachland über leichte und mittelschwere Gipfelziele in den Chiemgauer Alpen und dem Mangfallgebirge bis hin zu alpinen Bergtouren rund um den Reschensee, am Watzmann und in den Stubaier Alpen.
Alle leichten Bergschuhe im Test wurden mit den gleichen Socken aus dem Hause Wrightsock getestet, um eine gute Vergleichbarkeit zu liefern.
Adidas Terrex Free Hiker 2.0
Schon beim ersten Reinschlüpfen ist klar: Der Adidas Terrex Free Hiker 2.0 ist auf Komfort ausgerichtet. Der Fuß fühlt sich sofort pudelwohl, die von Laufschuhen inspirierte Dämpfung ist grandios und es fühlt sich an, als würde man mit den Schuhen geradezu den Berg hinauf schweben.
Der Free Hiker 2.0 ist als auch als GTX-Variante erhältlich und bringt pro Schuh 445 g auf die Waage. Ein sehr guter Wert, wenn man sieht wie stabil der Schuh dazu ist. Einen großen Beitrag dazu leistet die Sohle, die zusammen mit Continental entwickelt wurde und einen hervorragenden Grip auf den verschiedensten Untergründen bietet. Auch Nässe tut dem sicheren Halt keinen Abbruch. Einzig im sehr technischen Gelände fehlt mir durch die dicke Sohle und die starke Dämpfung ein wenig das genaue Gefühl für den Untergrund. Im “normalen” Wandergelände und bei Bergtouren mit nur leichten Klettereinlagen macht der Adidas Terrex Free Hiker 2.0 eine hervorragende Figur und überzeugt in allen Belangen.
Der Free Hiker 2.0 ist als knöchelhohe Variante (wobei hier nur eine Art dicker Strumpf über den Knöchel reicht) und als Low-Variante in vielen unterschiedlichen Farben erhältlich.
The North Face Vectiv Exploris 2 Mid Futurelight
Mit einem satten Schwarz und einem unauffälligen Grau/Blau-Mix zeigt sich der knöchelhohe Wanderstiefel Vectiv Exploris 2 Mid Futurelight aus dem Hause The North Face von seiner eher zurückhaltenden Art. Er wirkt beinahe wie ein unaufgeregter Begleiter, der immer gern dabei ist und seinen Job tut, ohne dafür Lobeshymnen erlangen zu wollen. Die er aber durchaus verdient hätte, denn seinen Job tut er in verschiedenstem Terrain ganz ausgezeichnet.
Mit 838 Gramm Gewicht des Paars spielen die North Face Vectiv Exploris 2 Mid Futurelight Wanderschuhe im leichteren Mittelfeld beim Gewicht und machen sich so kaum bemerkbar. Überzeugen tun sie vom Start weg, Einlaufen ist quasi nicht nötig. Sie überzeugen dabei mit sehr guter Passform und einem stabilen Sitz, sowohl im Schuh als auch mit der Sohle, die auf verschiedensten Untergründen einen ausgesprochen guten Grip bietet.
Dafür dass es innen trocken bleibt, sorgt die wasserdichte Synthetik Futurelight-Membran. Äußerlich sind die Anleihen bei den verwandten Vectiv-Trailrunningschuhen unübersehbar. So sorgt die Rocker-Sohle für ordentlich Vortrieb und Spaß, wenn es mal ein bisschen schneller gehen soll.
The North Face Exploris 2 Low
Für die Low-Variante des Exploris 2 gilt das oben Gesagte. Natürlich sind sie etwas leichter als die Mid-Variante, dafür aber noch ein bisschen flexibler. Das Tragegefühl steht dem Exploris 2 Mid in nichts nach. Seine Halbschuh-Stärken spielt der Schuh vor allem dann aus, wenn es rasant zurück nach unten geht.
Salewa Puez Knit Powertex
Der Salewa Puez Knit Powertex Trekkingschuh ist eine Art Mischwesen zwischen Halbschuh und knöchelhohem Bergschuh. Das wird durch den sockenartigen Schaft erreicht, der so etwas über den Knöchel reicht.
Mit 940 Gramm Gesamtgewicht spielt der Salewa Trekkingschuh nicht in der leichtesten Liga mit, liefert dafür vor allem in unwegsamem Gelände aber eine sehr gute stabilisierende Performance. Die Sohle bietet auch im nassen Gelände und auf seifigem Fels einen guten Grip. Für das gute Abrollverhalten und die erstaunlich gute Dämpfung sorgt u.a. das in der Zwischensohle verbaute Alpine Hanf-Material, bei dem Hanfabfälle recycelt und mit neuem Hanf kombiniert werden.
Der Schuh muss etwas eingelaufen werden und ist dann sehr angenehm zu tragen. Seine recht steife Sohle sorgt auch bei alpineren Wanderungen für die nötige Stabilität. Die Salewa hauseigene atmungsaktive Powertex Membran sorgt dafür, dass es im Schuh trocken bleibt. Der zusätzliche Schutz am Schaft sorgt dafür, dass spitze Steine in unwegsamem Gelände keine Chance haben.
Einzig bei den Schnürsenkeln gibt es ein paar Abstriche hinzunehmen, denn die müssen über den Testzeitraum ein ums andere Mal nachgeschnürt werden.
Der Salewa Puez Knit Powertex Trekkingschuh ist neben der niedrigen Halbschuhvariante (UVP: 220 €) auch als echtes knöchelhohes Mid-Modell (UVP: 250 €) erhältlich.
Jack Wolfskin Terraventure Texapore Mid M
Kräftiges Blau, zurückhaltendes Grau, rustikales Braun und ein klassisches Schwarz. Das sind die Farben, in denen der wasserdichte Jack Wolfskin Terraventure Texapore Mid M Bergschuh für Damen und Herren erhältlich ist. Mit 920 Gramm pro Paar ist der für anspruchsvollere Touren im Mittel- und Hochgebirge konzipierte Schuh erstaunlich leicht. Gerade wo sein Äußeres einen eher schweren Bergschuh erwarten lässt.
Schon die erste Anprobe überrascht, ist der Terraventure Texapore Mid M Wanderschuh doch deutlich bequemer als man auf den ersten Blick vermuten würde. Das bestätigt sich bei den ersten einfachen und anspruchsvolleren Touren in den Schuhen. Angenehm schmiegen sich die leichten Bergschuhe um den Fuß und bieten bis über den Knöchel ein sehr sicheres Gefühl, ohne irgendwo für unangenehme Druckstellen zu sorgen.
Die Vibram Ecostep Sohle verleiht dem Hikingschuh auch auf feuchtem Untergrund einen sehr guten Halt. Für ein Mehr an Nachhaltigkeit ist in der Sohle zusätzlich Kork verbaut. Die wasserdichte Texapore Ecosphere Pro-Membran und auch die Einlegesohle bestehen aus vollständig recycelten Materialien. Insgesamt ein sehr bequemer Schuh, der auf langen Wanderungen Stabilität verleiht.
Adidas Terrex Skychaser 2 Mid Gore-Tex
Der Adidas Terrex Skychaser 2 Mid Gore-Tex kommt für Männer und Frauen in je zwei unterschiedlichen Farbvarianten daher (schwarz und blau, die Damenversion in grau und hellblau). Mit einem Gewicht von 920 Gramm pro Paar ist der Wanderschuh nicht der leichteste im Test, macht beim Reinschlüpfen aber einen gewohnt guten Eindruck.
Die Schnürung ist trotz des Verzichts auf das Schnellschnürsystem sehr zuverlässig und präzise möglich. Insgesamt macht der Adidas Terrex Skychaser 2 Mid GTX im Auf- aber auch im Abstieg eine sehr gute Figur und bietet mit seiner Sohle selbst bei Nässe einen großartigen Grip. Die an der Spitze etwas hochgezogene Sohle ist bei leichten Klettereien vorteilhaft. Die Dämpfung sorgt auch bei langen Touren dafür, dass der Leichtwanderschuh nie unbequem wird.
Der in einigen Testberichten ausgemachte Druckpunkt an der Ferse konnte nicht ausgemacht werden. Das Obermaterial ist, Gore-Tex-Membran sei Dank, wasserdicht. Beim Einsatz im Geröll hat die Leichtigkeit des Materials aber hin und wieder seine Tücken. Spitze Steine sind deutlich spürbar.
Den Adidas Terrex Skychaser 2 GTX gibt es auch als Halbschuh-Version.
Xero Shoes Scrambler Mid
Der Scrambler Mid von Xero Shoes spielt in einer etwas anderen Liga. Das betrifft nicht nur das sagenhafte Gewicht von ca. 650 Gramm pro Paar (!), mit dem die Wanderschuhe die mit Abstand leichtesten Bergstiefel im Test sind.
Die US-amerikanische Marke drängt seit einer Weile auch auf den europäischen Markt und bezeichnet ihren Scrambler Mid Schuh als den “leichtesten technischen Wanderschuh der Welt”.
Die im Vergleich mit anderen Leichtwanderschuhen extrem dünne Sohle wirkt auf den ersten Blick nur bedingt bergtauglich. Im Einsatz zeigen die leichten Wanderschuhe aber doch, dass ihnen selbst spitzere Steine nichts ausmachen. Die Dämpfung der Füße ist ob der geringen Dicke erstaunlich gut gelungen. Auch der Grip der Sohle, die zusammen mit Michelin entwickelt wurde, überzeugt nicht nur auf breiten Wanderwegen, sondern auch auf schmalen Pfaden und auf trockenem, weniger bei nassem (logisch!) Fels.
Durch die breite Form ist der Xero Shoes Scrambler Mid für Menschen mit schmalen Füßen weniger gut geeignet. Selbst mit breiten Füßen gibt es in den (Quasi)-Barfußschuhen mehr als genug Platz und vor allem die Zehen genießen ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit und Komfort. Obermaterial und besonders der zusätzlich verstärkte Zehenbereich wirken ziemlich robust und strapazierfähig.
Salewa Mountain Trainer 2 Mid Gore-Tex
Trotz seines Gewichts von 1.200 Gramm pro Paar fällt der Salewa Mountain Trainer 2 Mid Gore-Tex noch in die Kategorie “Leichter Bergschuh”. Sein Mehr an Gewicht sorgt vor allem dafür, dass er beim Wandern und Bergsteigen robuster ist. Das Velourleder-Obermaterial ist wasserdicht. Ein komplett umlaufender Gummirand oberhalb der Sohle sorgt für ein Plus an Widerstandsfähigkeit. Das spürt man auch und für den Kontakt mit Geröll ist der Salewa Mountain Trainer 2 Mid Gore-Tex eine sehr gute Wahl.
Die Schnürung ermöglicht einen sehr guten Sitz im Bergschuh. Beim Abstieg in steilem Gelände fühlt sich der Vorfuß ab und an etwas unsicher an. In dem Bereich überzeugt die Schnürung nicht 100 Prozent, wobei das wahrscheinlich persönlicher Natur ist. Dadurch dass der Schaft etwas höher ist, bietet er mehr Schutz (auch wenn es nur eingebildet ist).
Die strapazierfähige Vibram-Sohle ist etwas markanter profiliert als beim Adidas Terrex Skychaser 2 Mid Gore-Tex und so bietet der Leichtwanderschuh auch bei Feuchtigkeit einen sehr guten Grip.
Keen Nxis Evo Mid WP
Der Keen Nxis Evo Mid WP ist mit seinen 850 Gramm pro Paar der zweitleichteste Bergstiefel im Test. Der Knöchelschutz reicht nicht so weit hoch wie bei den anderen getesteten leichten Bergschuhen, liefert aber doch zuverlässigen Schutz gegen eventuelles Umknicken.
Der Hikingschuh hat deutliche Anleihen von Trailrunningschuhen und bietet so vor allem eins: Komfort auf langen Touren. Nicht nur das Synthetik-Obermaterial bettet den Keen Nxis Evo Mid WP rund herum sehr bequem, sondern vor allem die Sohle. Die hat eine dicke Schaumstoffzwischenschicht, die für einen sehr hohen Komfort sorgt.
Auch wenn die griffige über die Spitze des leichten Bergschuhs gezogene Sohle suggeriert, dass der Schuh auch für alpinere Unternehmungen in Frage kommt, so ist das doch nicht unbedingt das Gelände, wo der Wanderschuh gut performt. Gerade in ausgesetztem Terrain und in leichtem Klettergelände liefert er nur bedingt Sicherheit und Vertrauen. Beim Wandern auf ausgebauten Wegen und Steigen über Stock und Stein, die sonst technisch einfach sind, ist der Wanderschuh aus dem Hause Keen aber sehr gut aufgehoben und sein Tragekomfort ist herausragend. Die Schnürung ist nicht derart präzise wie bei den anderen getesteten leichten Bergschuhen.
Zusammenfassung und Fazit
Einen Testsieger auszumachen, ist schwer. Alle Wanderschuhe haben ihre Daseinsberechtigung und jeder weiß in bestimmten Bereichen zu überzeugen. Für alpine Unternehmungen mit technisch hohem Anspruch sind die leichten Bergschuhe von Salewa am ehesten die beste Wahl. Technisch einfaches Terrain mit dem Fokus auf Komfort beim Wandern bieten vor allem die Keen Nxis Evo Mid WP. Für den Mix aus beidem sind die The North Face Vectiv Exploris 2 Mid Futurelight Wanderschuhe, die Jack Wolfskin Terraventure Texapore Mid M Stiefel und die Adidas Terrex Skychaser 2 Mid Bergschuhe die wahrscheinlich beste Wahl.
Ich habe mein erstes Paar adidas skychaser 2 schnell umgetauscht, weil sie nicht annähernd wasserdicht, sondern durchlässig waren wie Leinenschuhe. Das Ersatzpaar bin ich im trockenen Sommer ca. 4 Monate lang gelaufen, dann war das Profil stellenweise auf Null runter. Mein erster “Ausflug” auf eine feuchte Wiese führte nach 2 Minuten zu klitschnassen Socken. Von diesem Produkt kann ich – obwohl seit Jahrzehnten adidas-Fan und Stammkunde – nur dringendst abraten.
Servus Thorsten, danke für das Feedback. Überrascht mich aber ehrlich gesagt, denn dass sie durchlässig sind, kann ich nicht behaupten. Du bist sicher, dass du die Gore-Tex-Version erwischt hast? Es gibt ihn nämlich auch ohne GTX-Membran. Zur Sohle kann ich noch nichts langfristiges sagen, aber eine derartige Abnutzungserscheinung konnte ich bei Adidas-Schuhen bisher erst nach deutlich längerer Zeit beobachten. Ich würde Dir empfehlen, den Support zu kontaktieren.
Klar, war das die GoreTex-Version, ich habe letztes Jahr übrigens sogar noch 200,- € dafür bezahlt. Habe auch das zweite Paar zurückgegeben und bin jetzt glücklich mit meinen Kayland-Schuhen.
Wenn Du mir Deine eMail-Adresse verrätst, kann ich Dir Photos von der Sohle (und den nassen Socken :-)) schicken.
Findest du unter Kontakt bzw. im Impressum…;-) Ich würde mich aber direkt an Adidas wenden.