In der Kürze liegt die Würze: Das Ettaler Manndl

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Kurz vor Garmisch wartet auf den Spätaufsteher eine kurze und weitgehend simple Tour, die erst am Ende wirklich spannend und aufregend wird. Allein für das letzte Stück lohnt sich das aber auf jeden Fall.

In der Kürze liegt die Würze: Das Ettaler Manndl © Gipfelfieber.comIn der Kürze liegt die Würze: Das Ettaler Manndl © Gipfelfieber.com
In der Kürze liegt die Würze: Das Ettaler Manndl © Gipfelfieber.com

Das Ettaler Manndl habe ich schon eine ganze Weile auf dem Schirm, wollte es mir aber für einen Zeitpunkt aufheben, an dem ich nicht mit sonderlich viel Zeit gesegnet bin. Das war nun der Fall. Nachdem wir lang geschlafen und erst spät von München losgekommen sind, standen wir fatalerweise vor Oberau auch noch gut eine Stunde im Stau, so dass wir erst gegen kurz vor 14 Uhr starten. Für die Tour auf das Ettaler Manndl aber kein Problem.

Stufen über Stufen

Wir parken das Auto hinter dem Kloster Ettal. Von dort folgen wir dem stets ausgeschilderten Weg in Richtung des Ettaler Manndls und dem Laber. Anfangs geht es leicht bergan. Der breite Forstweg wird aber mehr und mehr steiler und geht bald in einen Steig über. Der windet sich berghoch, mal steil, mal weniger steil. Immer wieder müssen dabei auch Stufen überwunden werden, von denen ich in diesem Leben einfach kein Freund mehr werde.




Der Klettersteig aufs Ettaler Manndl

Nach knapp 1:15 Stunde trennt sich der Weg. Links geht`s zum Laber. Rechts zum Ettaler Manndl. Dem folgen wir und stehen kurz danach unter einer steilen und großen Felswand. Hier beginnt der Klettersteig und ein Schild weist deutlich darauf hin, dass man den Steig keinesfalls unterschätzen darf. Immer wieder passieren hier Unfälle, auch mit tödlichem Ausgang.

Anfangs geht es noch wenig ausgesetzt, aber doch recht steil nach oben. An der Kette kann man sich gut festhalten. An einer ausgesetzteren Stelle wird es auch gleich ein wenig schwieriger. Hier heißt es, sich gut festzuhalten und drüber zu hieven. Nun geht es wie zu Beginn unschwierig bis zum Ausstieg, wobei die Kette das Vorankommen sehr erleichtert. Im Sommer 2018 wurde die Kette durch ein Stahlseil ersetzt.

(Noch mehr Bilder aus dem Steig bei via-ferrata.de.)

Eine kleine Kuppe (das Ettaler Weibl) wird überwunden und es folgen die letzten Meter auf den Gipfel, von dem man einen guten Ausblick bis zum Starnberger See im Norden, dem Estergebirge samt Hoher Kiste, Zundereck, Simetsberg und Hohem Fricken, der Zugspitze im Süden, sowie Ochsensitz und Ziegelspitz oberhalb von Ettal und weiter gen Westen hinein in die Ammergauer Alpen samt Kreuzspitze und Klammspitze hat. Insgesamt brauchen wir knapp anderthalb Stunden für den Aufstieg.

Gipfelruhe auf dem Ettaler Manndl

Wir sind ganz froh, dass wir so spät gestartet sind, denn so ist auf dieser recht frequentierten Tour am Gipfel weniger los als erwartet. Nach einer ausgiebigen Pause geht es wieder herunter. Den Abstieg über den Klettersteig fand ich schwieriger als den Aufstieg. Die abgegriffenen und speckige Steine machen es nicht leicht.

Bei nassen Bedingungen kann es auch durchaus nicht ungefährlich sein. Für Kinder halte ich ein Klettersteigset in jedem Fall für angemessen. Für geübte Klettersteiggeher, die schwindelfrei und trittsicher sind, ist es auch ohne machbar.

Ab dem Ausstieg vom Klettersteig benötigen wir anschließend nur eine knappe Stunde zurück bis zum Parkplatz. Kurz vorher biegen wir allerdings in Richtung Kloster ab, stehen auf der Suche nach dem hauseigenen Biergarten plötzlich vor einer Mauer, welche wir überklettern, um nicht den ganzen Weg wieder ums Kloster zu laufen. Bei einem köstlichen alkoholfreien Weißbier und einer Brotzeitplatte in einer der Touristenfallen, die rund um das Kloster auf die Geldbörsen der Touristenbusse aufgestellt sind, lassen wir die kurze Tour noch schnell Revue passieren.

Für den Abstieg ist auch eine andere Variante denkbar. Beim Ausstieg vom Klettersteig hält man sich links und nicht rechts. Hier geht es mit kurzen Gegenanstiegen noch rund um den Laber, bevor man nach einer knappen Dreiviertelstunde wieder auf den ursprünglichen Aufstiegsweg trifft.

Fazit

Alles in allem eine schöne Tour, die sich in knapp drei bis dreieinhalb Stunden als weitgehend einfache Wanderung machen lässt und vor allem im letzten Stück viel Abwechslung und Spaß bietet, wo es aber auch deutlich anspruchsvoller wird. Auf Grund seiner Höhe von nur 1633 Meter ist das Ettaler Manndl auch noch lang gehbar, wenn im Spätherbst die höheren Lagen schon mit Schnee überzogen sind.


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3 Kommentare

  1. […] Über Kloster Ettal ragt der Felszacken des Ettaler Mandls hervor. Die Wanderung bis zum Einstieg in den Klettersteig ist weitestgehend unspektakulär. Das ändert sich mit den letzten Höhenmetern zum Gipfel. Denn hier geht es mächtig steil und ausgesetzt nach oben. Eine schwere Eisenkette hilft beim Balance-Halten. Wer sich da ein wenig unsicher fühlt, kann auch ein Klettersteigset oder eine Reepschnur einpacken. Schaden tut es nicht. Zu den Details geht`s hier entlang. […]

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