Im Test: Mammut Ride Short Rucksack mit Lawinenairbag

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Seit ein paar Monaten habe ich nun den Mammut Ride Short Rucksack mit dem Removeable Airbag System (kurz R.A.S.) und nun ist es an der Zeit, ein paar Worte dazu zu schreiben.

Mammut Ride R.A.S. Test © MammutMammut Ride R.A.S. Test © Mammut
Mammut Ride R.A.S. Test © Mammut

Rucksäcke mit integriertem Lawinenairbag oder eben mit dem herausnehmbaren System wie es Mammut im Programm hat, werden seit einer Weile nicht nur vom Deutschen Alpenverein neben der normalen Sicherheitsausrüstung wie Lawinenverschüttetensuchgerät, Sonde und Schaufel empfohlen. Auch wenn es Klagen vom Hersteller des Lawinenballs gab und ABS nach einem Urteil eines österreichischen Gerichts nicht mehr damit werben durfte, dass ein Airbag eine Verschüttung verhindert (ich finde gerade keine passende Quelle dazu), sprechen die regelmäßigen Nachrichtenberichte und Tests (wenn gleich wohl fraglich ist, ob die unter Extrembedingungen durchgeführt wurden) doch dafür, dass die Wahrscheinlichkeit eine Lawine zu überleben mit einem Rucksack mit Airbagsystem signifikant höher ist.




Die Funktionsweise eines Lawinenairbags

Idealerweise sorgt ein ausgelöster Airbag dafür, dass man in einer Lawine nicht verschüttet wird. Beim Ziehen an dem Griff bläst sich innerhalb von wenigen Sekunden der Airbag auf. Durch das größere Volumen bleibt man im Idealfall an der Oberfläche der Lawine und kann sich, wenn`s gut läuft, sogar selber befreien. Natürlich gibt es auch Fälle, wo das nicht funktioniert. So kann man auch in der Auslaufzone durch nachrückende Schneemassen verschüttet werden. Erst kürzlich ist ein mit Airbag ausgestatteter Freerider in einer steilen Rinne verschüttet worden, woraufhin er ums Leben kam. 100 %ige Sicherheit bietet ein Airbag also auch nicht. Der gesunde Menschenverstand ist und bleibt der wichtigste Begleiter auf einer Tour.

Der Mammut Ride Short Airbagrucksack

Nun aber zu dem Rucksack, um den es hier ja gehen soll: Ich habe mich gleich für den Rucksack mit möglichst viel Stauraum entschieden und habe deshalb zur 28 Liter-Variante gegriffen. Es gibt von Mammut auch noch einige andere R.A.S. ready-Rucksäcke, die für Eintages- aber auch Mehrtagestouren ausgelegt sind.

Das Removeable Airbag System (R.A.S.)

Der Ausbau und Einbau des Systems geht recht schnell vonstatten. Eine Anleitung dazu liegt bei. Hat man es einmal aus- und einmal wieder ausgebaut, sollte man damit vertraut sein. Die Kartusche lässt sich sehr gut im Rucksack hinter einem Reißverschluss verstauen. Zusammen mit dem eingebauten System wiegt der Rucksack knapp 2,35 kg, ohne Airbagsystem nur 1,5 kg. Das herausnehmbare Airbagsystem ist klasse, wenn man den Rucksack auch mal auf anderen Touren nutzen möchte. Das war auch einer der Hauptgründe, weshalb ich mich nach langem Hin und Her letztlich für den Mammut-Rucksack entschieden habe.

Genügend Stauraum

Im Inneren bietet der Rucksack mehr Platz als man denken möchte. An der Front befindet sich ein kleines Fach für Kleinkram, welches mit Microfleece ausgestattet ist. Perfekt also für die Skibrille oder ähnliches. In der mittleren Tasche ist auch allerlei Platz für Kamerazubehör, Handschuhe und mehr. Das Hauptfach bietet selbst bei installiertem Airbagsystem genügend Platz für Wechselklamotten, Getränke, Nahrungsmittel und sonstige Sicherheitsausrüstung. Für Touren von mehr als zwei oder drei Tagen dürfte der Platz allerdings nicht ausreichen.

Tragekomfort

Richtig überzeugt hat mich auch der Rückenbereich. Der wirkt sehr stabil, schon fast wie ein Protektor und ist sehr gut gepolstert. Der Rucksack lässt sich so sehr angenehm tragen. Auch Front- und Hüftgurt sind keineswegs störend. Wichtig: Damit bei einem möglichen Lawinenabgang und Auslösung des Airbags selbiger sich nicht über die Schultern verselbständigt, muss die Beinschlaufe durch die Beine hindurch vorn am Hüftgurt befestigt werden. Anfangs dachte ich das wäre störend: Ist es aber nicht.

Befestigungsmöglichkeiten für Ski, Snowboard und Zubehör

An der Frontseite gibt es noch Riemen zur Befestigung von Ski oder Snowboard. Das funktioniert perfekt. Sehr gut gefallen mir die per Klett zusammenfaltbaren Riemen. Ungenutzt baumeln sie so nicht unnütz in der Gegend rum. Nettes Gimmick! Auf beiden Seiten gibt es auch noch je zwei Riemen, um zusätzliches Material anbringen zu können.

Das Auslösen des Airbags

Der Auslösegriff kann bei Tagen im Skigebiet im Schultergurt verstaut werden. Das ist allerdings ein wenig unangenehm beim Tragen. Wenn man ihn einsatzbereit hat, kann man diesen auch sehr gut erreichen. Ich habe versucht, beim Snowboarden zwischendrin immer wieder den Griff zum Auslösen zu trainieren, damit man im Ernstfall auch weiß, wo man mit der Hand hin muss. Gebraucht habe ich ihn noch nicht und hoffe, dass es dazu auch nicht kommen wird. So sieht es auch mit dem Airbag selber aus. Benutzt habe ich ihn noch nicht. Aber eine Testauslösung werde ich am Saisonende machen. Das wird von allen Airbagherstellern einmal im Jahr empfohlen. Die Kartusche kann daraufhin direkt bei Mammut ausgetauscht werden. Wichtig: Kartuschen anderer Hersteller sind mit dem R.A.S. von Mammut nicht kompatibel.

Testauslösung & Patronen-Wiegen

Zu Beginn jeder Saison sollte man mit dem Airbag einer Testauslösung machen. Die geht ganz easy: Die Kartusche muss nur vom System abgeschraubt werden. Passieren tut da nichts. Nun kann man am Auslösegriff ziehen. Man hört deutlich wie die Nadel herauskommt. Vor dem Wiedereinsetzen muss die Feder erst wieder mit dem mitgelieferten Hebel gespannt werden. Geschieht das nicht lässt sich die Kartusche auch gar nicht einsetzen.

Bevor sie aber wieder eingesetzt wird, gilt es diese auf einer Küchenwaage zu wiegen. Auf der Kartusche ist ein Gewicht vermerkt. Dieses darf +/- 2 g nicht über- bzw. unterschreiten. Ist das doch der Fall tauscht Mammut die Kartusche kostenlos aus.

Der Preis

Billig ist ein Lawinenairbag nicht und der Mammut Ride Short macht da keine Ausnahme. Der Rucksack selbst kostet in etwa 200 €. Das Airbag-System um die 400 €. Wer Glück hat, bekommt den Airbagrucksack, der mittlerweile ein Auslaufmodell ist schon für knapp 400 € inkl. allem.

Fazit

Der Mammut Ride Short mit dem Removeable Airbag System ist sein Geld auf jeden Fall wert (hoffe ich zumindest!). Er ist sehr angenehm zu tragen und überzeugt mit allerlei Kleinigkeiten. Platz für weitere Ausrüstung ist auch genug und so war der Rucksack bei Touren auf Feichteck oder Sonntagshorn oder auch nur im Skigebiet der perfekte Begleiter.

Hier gibt es die aktuellen Modelle (und die alten teilweise erheblich reduziert): Bergfreunde.de, Bergzeit.de, Amazon

Bildquelle: © Mammut


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9 Kommentare

  1. Im Test: Gregory Z30 Rucksack | Blog über Bergtouren, Klettersteige, Skitouren und Hütten in den Alpen mit Ausrüstungs-Tests und Technik für unterwegs...

    […] für Backpacking und Mehrtagestouren. Etliche Rucksäcke, die für alles mögliche dienen. Einen Airbag-Rucksack von Mammut zum Snowboarden. Und nun also den Z30 Trekkingrucksack von Gregory für anspruchsvollere […]

  2. Hi,
    cooler Testbericht. Danke dafür. Habe mir auf eure Empfehlung den Rucksack gekauft und bin voll und ganz zufrieden! Weiter so.

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