Im Herbst werden die Tage kürzer und so auch die Touren. Zwischen Chiemgau und Kaiserwinkl lassen sich ein paar perfekte Bergtouren für das Herbstwandern finden, die dazu wenig überlaufen sind.
Der Herbst gilt landauf- und landabwärts als die schönste Zeit für ausgedehnte Wanderungen. Dumm nur, dass spätestens mit der Zeitumstellung Ende Oktober die Tage hintenraus kürzer werden und es bald schon ab 17 Uhr stockfinster ist. Frühaufsteher stört das weniger. Langschläfer dagegen schon. Daher stellen wir sechs Bergtouren zum Herbstwandern im Chiemgau und Kaiserwinkl vor, die nicht allzu lang dauern, wunderbare Ausblicke bieten und perfekt für den Herbst geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
Der Heuberg im Kaiserwinkl
Der Heuberg ist der östlichste Gipfel vom Zahmen Kaiser, dem nördlichen Teil des Kaisergebirges. Während der Zahme Kaiser von Norden ziemlich wild aussieht, wirkt der Heuberg wie ein etwas abseits liegendes bewaldetes Hügelchen, das gar nicht so recht dazu gehören mag. Das tut ihm allerdings Unrecht. Die Tour auf seinen aussichtsreichen Gipfel führt von Durchholzen zunächst bis beinahe an den Fuß des Winkelkars. Der Anstieg zum Heuberg-Sattel wird nun ordentlich steil. Die Blicke auf die steil abfallenden Nordwände zwischen Pyramidenspitze und Rosskaiser entschädigen dafür.
Über den Südhang geht es über freie Flächen zum Gipfel des Heubergs auf 1.603 Meter hinauf, von wo ein fantastischer Tiefblick auf den Walchsee wartet. Der Abstieg erfolgt zurück zum Sattel und anschließend über die Hager- und Wolfingeralm im großen Bogen zurück nach Durchholzen.
Zeitaufwand: 3 bis 4 Stunden
Detaillierte Beschreibung im Kaiserwinkl-Magazin
Herbstwandern auf den Sulten
Vom 1.472 m hohen Sulten lässt sich wahrscheinlich der beste Blick auf die benachbarte Kampenwand genießen. Während der berühmte Nachbar von Besucherströmen nahezu heimgesucht wird, herrscht am Sulten in der Regel einsame Ruhe. Der kürzeste Aufstieg startet von Hintergschwendt und führt zunächst über Forstwege durch den Wald in Richtung Steinlingalm. Am Roßboden zweigt ein kaum sichtbarer Steig vom Weg ab und führt in ziemlich direkter Linie durch eine Latschengasse auf den Gipfel. Von der anderen Seite ist es ein weniger steiler Steig, der unterhalb der Steinlingalm zum Sulten abzweigt.
Zeitaufwand: 2 bis 2,5 Stunden
Karspitze & Wandberg
Karspitze (1.239 m) und Wandberg (1.454 m) liegen nur Steinwürfe von der bayerisch-tirolerischen Grenze entfernt. Beide lassen sich in einer kurzen Rundwanderung von Feistenau/Rettenschöss aus besteigen. Forstwege und breite Pfade machen die Wanderung zu einer einfachen Angelegenheit mit einer überschaubaren Anzahl an Höhenmetern.
Reizvoller ist der Aufstieg zur Karspitze von Sachrang, von wo es zunächst steil durch den Wald zur ganzjährig geöffneten Wildbichler Alm geht. Anschließend ist der Steig wieder etwas einfacher, Ausblicke auf den Zahmen Kaiser bieten sich allerdings erst bei Erreichen des Gipfels.
Zeitaufwand: 2,5 – 3 Stunden
Detaillierte Beschreibung im Kaiserwinkl-Magazin
Der Brandelberg
Was der Sulten für die Kampenwand, ist der Brandelberg (1.516 m) für den Spitzstein. An schönen Herbsttagen kann es am beliebten Nachbargipfel schonmal eng werden. Am Brandelberg dagegen gilt es, den Gipfel erst einmal zu finden. Der Aufstieg erfolgt vom kleinen Innerwald im Priental zwischen Aschau und Sachrang. Lang geht es am rauschenden Bach entlang, schließlich durch den Wald und an der Brandelbergalm vorbei, wo sich der Wald öffnet.
Etwas steiler wird es nun bis zum Sattel, in dem links der Weg zur Nordseite des Spitzsteins abzweigt. Zur Rechten führt ein kleiner Steig ohne größere Probleme auf den Brandelberg. Der Abstieg nach Innerwald erfolgt über den gleichen Weg. Alternativ geht es am Kamm zum Zinnenberg weiter. Kurz vor Erreichen der Feistenalm zweigt ein Weg zurück nach Innerwald ab.
Zeitaufwand: 3 bis 4 Stunden
Die Naunspitze
Der kürzeste Weg auf die Naunspitze, den westlichsten Gipfel des Zahmen Kaisers, führt von Ebbs durch den Kaiserwald steil hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte. Von hier geht es relativ unschwierig auf den markanten Gipfel mit seinen beinahe senkrecht nach Norden und Westen abfallenden Felswänden. Etwas länger dauert der Aufstieg vom Eingang des Kaisertals, wo es zunächst gilt, etliche Stufen zu überwinden.
Zeitaufwand: 4 bis 5 Stunden
Detaillierte Tourenbeschreibung
Der Schachenberg
Gerade einmal 1.076 m hoch und trotzdem ein wunderbarer Aussichtspunkt ist der Schachenberg über dem Priental. Vom Wanderparkplatz zwischen Innerwald und Huben geht es zunächst steil im Wald herauf bis der Forstweg zur Priener Hütte erreicht ist. Nach kurzer Zeit wird der in Richtung Schachenalm verlassen und es geht weiter bergan, nur mit kurzen Ausblicken zum Spitzstein auf der anderen Talseite.
Mit Verlassen des Waldes liegt der Schachenberg plötzlich zum Greifen nahe. Ein kurzer Ab- und ein kurzer Anstieg und die große Graskuppe mit dem stattlichen Gipfelkreuz ist erreicht. Vom Inntal im Süden bis zum Chiemsee im Norden reichen die Blicke.
Zeitaufwand: 2 bis 3 Stunden
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