Auf das Gamsjoch führt eine weitestgehend einfache Bergtour, die gespickt ist mit grandiosen Ausblicken in das Karwendelgebirge. Den Weg säumen ab einer Höhe von knapp 2000 Meter unzählige Edelweiße.
Noch nie ist mir bis dato ein Edelweiß in freier Wildbahn begegnet. Und dann gleich so viele. Erst stolperten wir beinahe über sie und nur durch Zufall nahm ich die zart-flauschigen Geschöpfe war, die da am Wegesrand gerade dabei waren, langsam aufzugehen. Völlig aus dem Häuschen von dieser wundervollen Begegnung sind da wahrscheinlich schon knapp 30 bis 40 Fotos entstanden. Nicht auszudenken, man würde heute immer noch analog und mit einem Film fotografieren. Mit zunehmender Höhe wurden sie immer zahlloser. Erst noch ein einzelnes Exemplar. Dann gleich als Büschel. Und schließlich säumten sie die Wiesen rund um den Weg zuhauf. Und dabei habe ich vor dem Aufbruch doch eher mit zahlreichen Gämsen gerechnet. Aber der Reihe nach.
Inhaltsverzeichnis
Der Ausgangspunkt
Wir starten unsere Bergtour auf das Gamsjoch am Großen Ahornboden in Eng. Von München kommend passieren wir erst Bad Tölz, dann den Sylvensteinspeicher, Vorderriß und schließlich Hinterriß. Ab hier geht es nur noch über eine Mautstraße weiter. Das kostet am Tag 3,50 €. Lohnt sich aber. Denn die folgenden 15 Kilometer bis Eng sind fantastisch. Es geht vorbei an den über 2000 Meter hohen Gipfeln des Karwendels bis die Straße in einem Kessel endet, der von scheinbar ausweglosen Felswänden umschlossen ist. Die Eng. Hier bleibt zum ersten Mal die Spucke weg.
Von nun an geht es zu Fuß weiter. Wir überqueren den Enger-Grund-Bach und folgen kurz dem Weg in Richtung Engalm. Bald schon kündigt ein Wegweiser den Abzweig zum Gamsjoch an. Es geht über eine große Wiese, wo man sich ziemlich weit rechts halten muss. In einer Senke ist der Weg wieder klar erkennbar. Nun geht es zunächst ziemlich steil und ziemlich gerade durch den Wald nach oben. Schon bald gehen die Bäume in Latschen über und der Weg flacht ab. Schlecht markiert, aber doch nicht verfehlbar, führt er nun oberhalb eines Bachlaufs durch Schuttfelder stetig nach oben.
Am Fuße eines Geröllfelds verlieren wir die Spur. Später beim Abstieg finden wir sie allerdings: Der Bach muss zunächst von der rechten auf die linke Seite überquert werden. Anschließend geht es wieder nach rechts zurück, wo der Steig sich steil nach oben windet. Hier treffen wir auf den deutlich besser ausgetretenen Weg, der vom Hohljoch herführt. Über den ist es bis hierhin allerdings wesentlich länger. Unterhalb der Gumpenspitze geht es nun unschwierig bis zum Gumpenjöchl.
Vom Gumpenjöchl auf`s Gamsjoch
Etwa hier treffen wir auf die ersten Edelweiße. Auch das Einpacken eines Fernglases empfiehlt sich, schließlich trägt das Gamsjoch seinen Namen nicht umsonst, warten doch in den grünen Hängen oberhalb überall größere Gruppen von Gämsen. Ohne Probleme geht es nun weiter an die letzten 500 Höhenmeter. Der Weg ist weitgehend unspektakulär, es warten auch keine Stellen auf, bei denen man schwindelfrei sein sollte. Auch den Einsatz der Hände bedarf es nirgendwo. Dafür ist der Weg – wie oben schon vorgeschwärmt – garniert mit zahllosen Edelweißen.
Nach etwa 3,5 Stunden erreichen wir den Gipfel des Gamsjochs. Der Ausblick lässt zu wünschen übrig, aber ab und an erhaschen wir einen kurzen Blick nach Eng hinab. Vom Gipfel kann man weglos kurz ab- und zur Ostspitze aufsteigen. Für den Gratübergang sind aber Trittsicher- und Schwindelfreiheit Voraussetzung.
Der Abstieg/Übergänge
Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg. Alternativ ist auch der Umweg über das Hohljoch möglich, um kurz vor Eng noch auf der Engalm einkehren zu können. Wer die Bergtour auf das Gamsjoch als Mehrtagestour einbauen will, kann vom Gumpenjöchl weiter in Richtung Lalidersalm absteigen. Von dort geht es wieder 300 Höhenmeter rauf zur Falkenhütte am Fuß der Laliderer Spitze. Von der Falkenhütte ist eine Tour auf Mahnkopf und Steinfalk denkbar oder/und der Weiterweg zum Karwendelhaus, von wo sich Ziele wie die Birkkarspitze in Angriff nehmen lassen.
Fazit
Die Tour im Karwendel auf das Gamsjoch ist technisch keine anspruchsvolle Wanderung. Ein gewisses Maß an Kondition muss man aber mitbringen, schließlich werden im Aufstieg 1200 Höhenmeter bewältigt und mit fünf bis sechs Stunden Gehzeit muss man rechnen. Die Ausblicke ins Karwendel und über den Ahornboden sind grandios. Getoppt wird das nur noch von dem wunderschönen Edelweiß, welches den Weg zahlreich säumt.
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