Funktionsunterwäsche erfüllt gerade in der kalten Jahreszeit einen wichtigen Zweck, sie soll nämlich die Temperatur des Körpers regulieren. Wie das funktioniert, worauf bei der Auswahl zu achten ist und welche Modelle gerade frisch auf dem Markt sind, zeigt unsere Kaufberatung.
Eine Schicht, die quasi automatisch die Körpertemperatur reguliert und gerade im Winter warm und trocken hält, klingt nach Zauberei. Ist es aber nicht. Denn Baselayer – der englische Begriff für Funktionsunterwäsche, der ebenfalls häufig anzutreffen ist, machen sich häufig Effekte zunutze, die sich so oder so ähnlich auch in der Natur wiederfinden.
Inhaltsverzeichnis
Wofür Funktionsunterwäsche/Baselayer?
Als Baselayer wird bei dem ganzjährig nutzbaren Zwiebelprinzip die erste Kleidungsschicht bezeichnet, nämlich die Schicht, die direkt auf der Haut liegt. Um ein ideales Klima und einen angenehmen Tragekomfort zu schaffen, ist es hier ganz besonders wichtig, dass der Stoff nicht kratzt, sich möglichst weich anfühlt und dass er nicht zuletzt atmungsaktiv ist, um entstehenden Nässe durch Schweiß von der Haut weg transportiert. Andernfalls staut sich schon unter der ersten Kleidungsschicht die Feuchtigkeit und Staunässe entsteht, die den Körper viel schneller auskühlen lässt.
Ein guter Baselayer dagegen reguliert die Körpertemperatur und schafft ein ideales Wohlfühlklima. Dazu sorgt das flexible Material für keinerlei Bewegungseinschränkung, ob beim Skitourengehen im Winter oder beim Wandern und Bergsteigen im Sommer.
Welche Materialen sind für Baselayer geeignet?
Die am Besten für Baselayer geeigneten Materialen sind solche, die Nässe nicht aufnehmen und sollten sie doch feucht werden, vergleichsweise schnell wieder trocknen. Baumwolle scheidet da aus, denn die funktioniert eher wie ein Schwamm. T-Shirts und Longsleeves saugen sich förmlich mit Schweiß voll und das Trocknen dauert ewig und drei Tage.
Funktionsunterwäsche aus Kunstfasern
Wesentlich schneller trocknet Funktionsunterwäsche aus Kunstfasern, denn die kann entstehende Feuchtigkeit perfekt von der Haut weg transportieren und wird erst gar nicht so nass wie vergleichbare Produkte aus Baumwolle. Dazu beinhalten Baselayer aus Kunststofffasern oft Elasthan, das dafür sorgt, dass die Funktionsunterwäsche flexibel ist, sich stetig dem Körper und den Bewegungen anpasst und so einen hohen Tragekomfort ermöglicht. Durch moderne Fertigungsmethoden können Kunstfasern darüber hinaus auch geruchshemmend wirken, so dass nach sogar mehrmaligem Tragen von Baselayer und Träger keine Geruchsbelästigung ausgeht.
Baselayer aus Merinowolle
Seit ein paar Jahren erfreut sich Merinowolle einer wachsenden Beliebtheit, gerade bei Funktionsunterwäsche. Denn die bringt von ihrer Natur bereits etliche Eigenschaften mit, die auch Kunstfasern haben. So wärmen Baselayer aus Merinowolle zum Beispiel auch dann noch, wenn sie feucht werden. Gerade bei schweißtreibenden Skitouren im Winter ist das ein gewichtiger Vorteil, um bei Pausen nicht sofort auszukühlen. Bei Mehrtagestouren (ob im Winter oder Sommer) kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen: Der Selbstreinigungseffekt der Merinowolle, der dafür sorgt, dass die Funktionswäsche selbst beim längeren Tragen nicht unangenehm müffelt.
Mulesing – Das Leid der Merinoschafe
Nicht verschwiegen werden darf allerdings das sogenannte Mulesing beim Merinoschaf. Dabei wird überschüssige Haut rund um den After der Tiere entfernt, um einem Fliegenbefall vorzubeugen. Lange – und auch heute noch – geschah und geschieht das gänzlich ohne jede Betäubung der Tiere. Tierschützer verurteil(t)en das als Tierquälerei.
Während in Australien kein offizielles Verbot des Mulesings besteht, hat sich Neuseeland bereits 2010 ein freiwilliges Gebot des Verzichts auf Mulesing auferlegt. Im Jahr 2018 folgte ein umfängliches Verbot. Ein überwiegender Großteil der Hersteller bezieht die feine Wolle der Merinoschafe, die für Baselayer vom Funktionsshirt bis zur langen Unterhose verwendet wird, aus Betrieben, die auf das Mulesing verzichten. Labels, die ein “biologisch” oder “organic” im Namen tragen, zeigen in der Regel, dass die Wolle aus Mulesing-freien Betrieben kommt. Neuseeland hat dafür das freiwillige Label Zque etabliert.
Funktionsunterwäsche & Baselayer Produktübersicht
Montane Primino 140G 7 Summits
Das langärmelige Funktionsshirt aus dem Hause Montane ist aus einem Mix aus Merinowolle und Primaloft gefertigt und hat einen körpernahen Schnitt. Das Primino 140G 7 Summits Longsleeve ist relativ dünn und eher für anstrengende Unternehmungen im Winter wie im Sommer gedacht, wo es warm hält und vor allem auch wieder schnell trocknet. Der “7 Summits” Print mit den Silhouetten der höchsten Berge der Kontinente ist ein Hingucker.
Schöffel Seekofel
Der Seekofel-Baselayer folgt dem Val d`Isere Funktionsshirt aus der letzten Skitourenkollektion von Schöffel. Der Schnitt bleibt identisch, lediglich in den Farben sorgt der Schöffel Seekofel für frischen Wind. Der hohe Kragen sorgt dafür, dass keine kalte Luft eindringt und gleichzeitig auch der Nacken nicht verbrennt. Die in den Kunstfasern eingearbeitete S. Café Technologie mit Fasern aus Kaffeesatz hemmt das Entstehen von üblen Gerüchen und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl.
Icebreaker Tech Lite
Icebreaker war einer der Vorreiter beim Einsatz von Merinowolle (siehe auch die Helix Softshelljacke) und bleibt der Linie treu. Die Tech Lite Shirts gibt es sowohl für Damen als auch Herren in unzähligen Varianten. Kurzärmelig oder Longsleeve, mit und ohne Print.
Mons Royale Alta Tec
Die Marke Mons Royale setzt bei ihren Alta Tec Longsleeves ebenfalls auf Merinowolle. Kein Wunder, schließlich ist die Marke im fernen Neuseeland beheimatet. Mons Royale versieht die Shirts dazu mit schicken Prints.
Smartwool Intraknit
Auf einen Mix aus Kunstfaser und Merinowolle setzt Smartwool mit seiner Intraknit Baselayer Serie. Hier findet sich von der langen Unterhose bis hin zum Longsleeve coolem Bergprint beinahe alles, was warm und trocken hält.
Odlo Performance Warm Eco
Odlo beschreitet mit seinen Modellen aus der Performance Warm Eco-Serie einen anderen, aber ebenfalls äußerst nachhaltigen Weg. Die Funktionsunterwäsche besteht aus Kunststofffasern, die aus recycelten PET-Flaschen und Produktionsabfällen gewonnen wurden.
Fazit
Funktionsunterwäsche aka Baselayer sind gerade bei sportlichen Betätigungen – im Winter wie im Sommer – sinnvoll, denn sie sorgt für eine perfekte Regulierung der Körpertemperatur, indem Feuchtigkeit vom Körper weg transportiert wird. Besonders Baselayer aus Merinowolle konnten den Markt zuletzt für sich erobern.