In den Bayerischen Voralpen zwischen Lenggries und dem Tegernsee ist eine eher unscheinbare Gebirgsgruppe. Mitten drin versteckt sich die Rauhalmhütte, die in einem Kessel gelegen vor allem im Winter den geneigten Skitourengeher zu zahlreichen Touren einlädt.
Die Hüttensaison endet ja in der Regel Mitte Oktober. An der Rauhalmhütte aber ist sie dieses Jahr erst am 15. Oktober wirklich gestartet. Im Sommer eine normale Almhütte wird die Hütte spätestens ab Ende November/Anfang Dezember, wenn die Schneedecke dick genug ist, von Skitourengehern eingenommen.
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Zum Selbstversorgen
Die Rauhalmhütte der Alpenvereinssektion München ist eine Selbstversorgerhütte. Aber gänzlich selber versorgen muss man sich dann doch nicht. Denn Getränke wie Bier, Wein und alkoholfreie Getränke werden im Sommer hochgefahren. Gezahlt wird in eine Kasse vor Ort oder bei Schlüsselabgabe bei der Sektion. Auch sonst ist die Hütte wunderbar ausgestattet. An Geschirr, Pfannen und Töpfen mangelt es nicht. Selbst zahlreiche Gewürze finden sich direkt neben dem Herd. Selbiger wird natürlich mit Holz befeuert, so dass man sich nach dem Entzünden schnell der Kulinarik widmenkann. Ein paar Stunden später ist dann auch der Kachelofen vollends heiß, so dass einem gemütlichen Hüttenabend nichts im Wege steht.
Insgesamt bietet die Hütte Schlafplätze für 16 Personen. Das zweigeteilte Lager befindet sich oberhalb der Stube und ist mit – und das ist eher ungewöhnlich – doch recht bequemen Matratzen ausgestattet, die einen erholsamen Schlaf ermöglichen. Licht gibt es über eine Solarzelle auch. Einen Steckdosenanschluss sucht man aber vergebens. Aber das Handy braucht man sowieso nicht, denn die Rauhalmhütte liegt in einem Kessel und so sucht man ein Handynetz dort vergebens. Fließendes Wasser gibt es vor der Hütte. Über einen Schlauch lässt sich auch ein großer Tank in der Hütte füllen, so dass man nicht jedes Mal nach draußen muss.
Zustiege zur Rauhalmhütte
Die Hütte kann bequem über mehrere Zustiege erreicht werden. Der schnellste Aufstieg startet in Klamm hinter Kreuth. Der dortige Parkplatz ist gebührenpflichtig (3 €/Tag). Über eine lange Forststraße gelangt man zur Schwarzentennalm (ca. 1 h). Kurz darauf geht es links sehr steil hinauf in Richtung Rauhalm. Bald wird der Forstweg verlassen. Der Weg ist hier nur sehr schwer zu finden und bei nassem Wetter schon fast leicht versumpft. Hat man dieses kurze Stück hinter sich, geht es in knapp 20 Minuten weiter zur Hütte. Insgesamt dauert es so knapp 2,5 h. Mit dem Rad empfiehlt sich dieser Aufstieg nur bedingt. Der Weg nach der Schwarzentennalm ist brutal steil, so dass ich das Fahrrad dort schieben musste. Der Weg nach der Forststraße ist auch sehr beschwerlich, so dass ich das Radl dort geparkt habe. Für den Rückweg war es allerdings hilfreich. In knapp 45 Minuten war ich so zurück am Parkplatz.
Weitere Zustiege starten in Lenggries-Hohenburg. Einer führt über den Sulzersteig vorbei an der Lenggrieser Hütte und das Seekarkreuz (3,5 h). Ein weiterer über den Hirschtalsattel, der mit dem Mountainbike ideal zu bewältigen ist (3,5 h).
Touren rund um die Rauhalmhütte
Von der Rauhalmhütte gibt es einige Tourenmöglichkeiten. Ich habe vor der Ankunft an der Hütte im Halbdunkel noch schnell das Seekarkreuz (1601 m) mitgenommen. Bei gutem Wetter hat man einen fantastischen Ausblick auf den Alpennordrand bis zur Zugspitze und bis nach München im Norden, wo man abends sogar die Allianz Arena leuchten sieht.
Weitere Möglichkeiten für Touren sind der Schönberg, der einfach in weniger als einer Stunde erreicht wird. Von dort bietet es sich an über Maria Eck und einen schönen und abwechslungsreichen Steig mit ein paar ausgesetzten Stellen und Trittbügeln wieder zum Seekarkreuz aufzusteigen.
Südöstlich warten Buch- und Roßstein, die allerdings ein wenig schwieriger sind. Vor allem ersterer hat auch ein paar leichte Kletterstellen mit drin und ist bei Nässe nicht empfehlenswert, da die Felsen teilweise sehr abgespeckt sind.
An Skitouren war für uns am vergangenen Wochenende noch nicht zu denken, auch wenn der Samstagmorgen Neuschnee brachte. Allerdings nur wenig, so dass wir bei unserer kleinen Wanderung keine Probleme beim Spuren hatten. In den kommenden Wochen dürfte sich das aber ändern und ich bin mir sicher, dass ich der Hütte im Winter einen weiteren Besuch abstatten werde. Allemal ist die Hütte auch ohne Schnee absolut empfehlenswert.
Weiterführend: DAV München/Oberland
[…] Die App tut ihren Dienst einwandfrei. Kürzlich bei unserer kleinen Tour rund um die Rauhalmhütte war sie sogar sehr hilfreich. Zum einen, weil der Aufstiegsweg im Dunkeln nur schwer zu finden war. […]
[…] genutzt wird. Ironblogger-Kollege Andreas hatte übrigens ziemlich genau vor einem Jahr einen Beitrag über die Hütte veröffentlicht. Während er allerdings den ersten dünnen Neuschnee im letzten Jahr beschreibt, hatte es wohl […]