Der Hausberg von Oberammergau – der Kofel

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Wenn die höheren Lagen noch den Skitourengehern vorbehalten sind, lockt mit dem Kofel, dem Hausberg von Oberammergau, schon ein lohnendes Gipfelziel, das obendrein noch schnell und relativ einfach erreicht werden kann.

Der Hausberg von Oberammergau - der Kofel © Gipfelfieber.comDer Hausberg von Oberammergau - der Kofel © Gipfelfieber.com
Der Hausberg von Oberammergau – der Kofel © Gipfelfieber.com

Schon von weitem ist der Kofel gut auszumachen. Stolz thront er da, dieser herausstechende Zacken mit seinen senkrecht abfallenden Wänden. Dass es da ohne große Probleme nach oben geht, mag man gar nicht so recht glauben. Wie oft bin ich an ihm schon vorbei gefahren und hab ihn links oder rechts liegen lassen? Nicht hoch genug. Das mag schon sein.

Nur auf 1.342 m Höhe bringt er es. Aber er sieht höher aus, weil er da einfach so prägnant hoch über Oberammergau dasteht. Dass er sich nicht lohnen würde? Da hab ich definitiv falsch gelegen.




Gar nicht so steil wie erwartet

Der Startpunkt in Oberammergau ist ein bisschen blöd zu finden. Es gibt keine direkte Abzweigung von der Bundesstraße und man muss ein bisschen umständlich durch den Ortskern kurven, um zum kostenpflichtigen Parkplatz neben dem Friedhof zu gelangen. Von hier an ist es aber einfach. Wir folgen stets den Beschilderungen zunächst einige Meter aufwärts zum Grottenbergweg, halten uns auf diesem links, passieren die Mariengrotte und alsbald zweigt der mit “02” versehene Steig in Richtung Kofel ab.

Beim Studium der Karte vor der Tour könnte man meinen, dass einen hier ein äußerst steiler Anstieg erwartet. Schnell wird aber klar, dass das gar nicht der Fall ist und in etlichen Kehren geht es an der Südseite des Kofels ständig, aber doch recht gemäßigt aufwärts. Vorbei an den ersten Felswänden, wo Kletterer die direkteren Routen durchsteigen. Wir queren eine breite Schuttrinne und verschwinden anschließend wieder im Wald bis nach etwas unter einer Stunde gemächlichen Aufstiegs der Sattel zwischen Vorderem Rappenkopf und Kofel erreicht ist. Der Steig wird nun etwas wilder und nach wenigen Minuten stehen wir am Fuß des Klettersteigs.

Der “Klettersteig” auf den Kofel

Das sind zwar mehr oder weniger nur drahtseilversicherte Steige und der trittsichere und schwindelfreie Geher kann das Klettersteigset getrost zu Hause lassen, aber doch bieten sie für einen derart niedrigen Gipfel ein gewisses Action-Potential. Hier und da nach dem Winter endlich mal wieder Fels an den Händen spüren und in die Tiefe schauen, hat einfach was. Kurz unterhalb des Gipfels teilt sich der Weg. Links führt ein gut gehbarer Steig auf den Gipfel, rechts dagegen folgt noch ein drahtseilversichertes Stück.

Nach insgesamt etwa 1:20 h steht man schon auf dem Dach des Kofel und hat nun genügend Zeit, den Blick hinab auf Oberammergau, hinüber zu Ettaler Mandl und Laber, den Eingang des Graswangtals, Ester- und Wettersteingebirge und den Sonnenberggrat bis zum Teufelsstättkopf zu genießen. Allein wird man hier nur selten sein, aber das ist zu Beginn der Wandersaison auf dieser Höhe auch kaum anders erwartbar.

Abstieg über den Königssteig

Zurück zum Sattel geht es wieder über die Klettersteigpassagen. Von hier wählen wir den Weg über den Königssteig in Richtung Kolbensattelhütte, der nur langsam an Höhe verliert und ein paar Rinnen, die noch immer mit Schnee gefüllt sind, passiert. Unterhalb einer sehr markanten Felsformation, noch vor Erreichen der Hütte, halten wir uns rechts, lassen alsbald den Steig hinter uns und wandern auf dem Forstweg gemütlich zur Kolbenalm und weiter in Richtung Oberammergau, wo wir wieder auf den Grottenweg treffen, der uns zurück zu unserem Startpunkt bringt, aber nicht ohne nochmals die steil abfallenden Wände vom Kofel aus der Nähe begutachten zu können.

Fazit

So kann das Wanderjahr doch gerne starten, denn trotz seiner geringen Höhe ist bei der Besteigung des Kofels in den Ammergauer Alpen alles dabei. Zunächst der Anstieg durch den Wald und später die Kraxelei hoch zum Gipfel. Noch dazu ist die schnelle Tour perfekt, um wieder in Tritt zu kommen und ein bisschen was für die Grundkondition zu tun. Nur allein wird man bei schönem Wetter wohl nur selten sein.


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3 Kommentare

  1. Hallo,

    1342 m klingt natürlich erstmal in den Alpen nach nicht viel, aber deine Bilder vom Gipfel zeigen, dass es sich definitiv gelohnt hat! War der Weg den schon komplett schnee- und eisfrei?

    LG Alex

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