Schweizerischer Nationalpark: Auf den Spuren von Bär und Steinbock

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Der Schweizerische Nationalpark im Engadin feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und nach Steinbock, Steinadler, Bartgeier, Murmeltier, Wolf und Bär Ausschau gehalten. Erfolgreich?

Auf den Spuren von Bär und Steinbock © Gipfelfieber.comAuf den Spuren von Bär und Steinbock © Gipfelfieber.com
Auf den Spuren von Bär und Steinbock © Gipfelfieber.com

Vorab: Nein, einen Bär bekamen wir nicht zu Gesicht. Das ist aber auch äußerst unwahrscheinlich, aber es ist nachgewiesen, dass sich zumindest drei Bären in den letzten Jahren im Schweizerischen Nationalpark aufgehalten haben, die aus dem Trentino eingewandert sind. Aktuell wird ein Bär im Gebiet des Nationalparks vermutet.

Die Geschichte

1913 entstand die Idee, die Natur auf einer größeren Fläche vor der weiteren Zerstörung des Menschen zu schützen. Bald schon wurde die Gemeinde Zernez und die Umgebung um den Ofenpass ins Auge gefasst und schon ein Jahr später war der erste Nationalpark der Alpen gegründet. Erweitert wurde der Park mehrere Male, zuletzt im Jahr 2000 als die Gemeinde Lavin das Gebiet um die Mancuner Seen an den Schweizerischen Nationalpark abtrat.

Wandern im Schweizerischen Nationalpark

Im Nationalpark gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz von insgesamt 21 Routen. Wichtig dabei: Es herrscht Wegegebot, das heißt, dass die schmalen Pfade nicht verlassen werden dürfen. Das soll dafür sorgen, der Tier- und auch der Pflanzenwelt genügend Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Um Tieren auch Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, sind einige der Täler auch gar nicht erreichbar.




Es gibt Wanderungen in mehreren Schwierigkeitsgraden. Eine gute Übersicht bietet die hauseigene App iWebPark, in der alle Routen verzeichnet sind. Und die App bietet an einzelnen Stationen auch Interaktives mit nützlichen Informationen, Geschichte und allerlei Wissenswertem rund um den Nationalpark.

Die Tierwelt

Wir haben uns auf zwei Wanderungen natürlich auch auf die Suche nach Steinböcken, Hirschen, Steinadlern und Bartgeiern gemacht. Und hatten auch Glück. Ein wenig zumindest. Der Steinbock, das Wappentier von Graubünden und im Ober- und Unterengadin wirklich auf allen möglichen Logos, Wappen etc. abgebildet, blieb uns leider verwehrt. Erst ein paar Tage später sollte ich, mittlerweile verlassen vom Rest der Gruppe, einen zu Gesicht bekommen. Dazu mehr an späterer Stelle.

Immerhin konnten wir Steinadler erspähen. Allerdings erst einen Tag später und nicht mehr im Nationalpark. Auch mit den Bartgeiern hatten wir in der kurzen Zeit kein Glück. Von Bären ganz zu schweigen. Obwohl ich darüber nicht traurig bin, denn wer weiß schon wie man sich bei einer Begegnung mit Meister Petz verhalten muss…

Immerhin haben wir Hirschkühe, Gämsen, Rehe und Murmeltiere zu Gesicht bekommen. Allein dafür lohnt sich das Mitnehmen eines Fernglases, denn viele grasen hoch über der Baumgrenze.

Das Jubiläum

Da der Schweizerische Nationalpark dieses Jahr sein 100jähriges Jübiläum feiert, gibt es im Sommer eine Reihe von Veranstaltungen. Unter anderem wird vom 11.07. bis 16.08. in Zernez das Freilichtspektakel Laina Viva über die Entstehung des Nationalparks und dessen Geschichte aufgeführt. Am 01. August findet in Zernez das große Jubiläumsfest statt.

Ausgangspunkt

Als Ausgangspunkt für Wanderungen im Schweizerischen Nationalpark bieten sich die Ortschaften rund um den Ofenpass hervorragend an. Wir sind zweimal von Lavin aus gestartet, wo wir im Hotel Crusch Alba untergekommen sind. Schönes Ambiente im rustikalen alpenländischen Stil. Vom Hotel (bzw. wohl fast jedem Punkt in Lavin) dauert es in etwa 5 Minuten zu Fuß bis zum Bahnhof. Mit dem Zug bzw. dem Postauto (Bus) kommt man anschließend wunderbar an die Startpunkte der jeweiligen Wandertouren.

Fazit

Der Besuch im Schweizerischen Nationalpark lohnt sich in jedem Fall. Vor allem entstand – zumindest bei mir – ein regelrecht ständiges Aufmerksamsein auf die unberührte Natur und die Umgebung, um möglichst nicht zu verpassen, wenn sich doch irgendwo ein Steinbock, ein Adler oder auch “nur” ein Murmeltier” zeigt. Die Landschaft jedenfalls ist unglaublich schön und bietet für Naturliebhaber unglaublich viele Reizpunkte.

Mehr Informationen

Für mehr Informationen steht vor Ort in Zernez das Besucherzentrum zur Verfügung, wo unter anderem viele der im Nationalpark vorkommenden Tiere in ausgestopfter Form angeschaut werden können. Zudem warten Infos über die Gründer und das Leben im Park. Alles weitere auf www.nationalpark.ch. Zum Hotel: www.cruschalba-lavin.ch

*Ich wurde von Graubünden Ferien und vom Tourismusverband Engadin Scuol Samnaun Val Müstair eingeladen. Meinungen habe ich mir selbstverständlich selber gebildet. 


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5 Kommentare

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