Der Geigelstein: Von Sachrang auf den Blumenberg des Chiemgaus

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Der Geigelstein ist der höchste Berg der Chiemgauer Alpen, der komplett auf deutschem Territorium liegt. Eine einfache Wanderung, die auch gut mit dem Mountainbike kombiniert werden kann, führt von Sachrang an der Priener Hütte vorbei auf den 1808 Meter hohen Blumenberg des Chiemgaus.

Der Geigelstein: Von Sachrang auf den Blumenberg des Chiemgaus © Gipfelfieber
Der Geigelstein: Von Sachrang auf den Blumenberg des Chiemgaus © Gipfelfieber

Die ersten Enziane des Sommers leuchten am Wegesrand, während wir den Gipfel schon vor Augen haben und zeugen davon, warum der Geigelstein auch als der Blumenberg des Chiemgaus bezeichnet wird. Doch das hätte auch anders kommen können. Denn lange wurde diskutiert, am Geigelstein eine Skischaukel (siehe Riedberger Horn) zu installieren, um das weitläufige Wandergebiet auch im Winter ganz den Skifahrern zu überlassen. Die nutzen den Geigelstein zwar heute auch und doch dürften die Skitourengeher geringer in die Natur eingreifen als ein richtiger Skizirkus das tun würde. Mit dem Beschluss, das Gebiet um den Geigelstein zum Naturschutzgebiet zu machen, war die Sache im Jahr 1991 endgültig vom Tisch und die Natur dankt es. Die erst 2014 stillgelegte Seilbahn zur Wuhrnsteinalm auf der Ostseite zeugt noch immer von den Plänen, die heute in der Versenkung verschwunden sind.




Mit dem Mountainbike zur Priener Hütte

Vom beschaulichen Sachrang schwingen wir uns auf die Drahtesel und wollen dem Geigelstein einen Besuch abstatten. Der Parkplatz am Ortseingang quillt an schönen Tagen auch mal schnell über und doch verteilen sich die Besucher auf dem doch recht langen Zustieg. Interessanter wird der mit dem Mountainbike und zunächst geht es lange, immer wieder etwas steiler werdend, durch den Wald. Wer zu Fuß unterwegs ist, dem bieten sich viele kleine Abkürzungen, die den monotonen Forstweg etwas vergessen machen.

Erst ab der Talalm lichten sich die Wälder und geben den Blick auf die umgebenden Berge frei, nur der Geigelstein bleibt noch außer Sicht. Erst kurz bevor wir nach knapp zwei Stunden im Sattel die Priener Hütte erreichen, können wir das Tagesziel, das sich direkt hinter der Hütte aufschwingt, ausmachen. Die Priener Hütte ist ganzjährig geöffnet und versorgt bereits seit 1930 Wanderer und Bergsteiger auf ihren Touren durch die Chiemgauer Alpen. Knapp 100 Besucher finden hier ein Obdach. Wir belassen es am frühen Vormittag bei einer heißen Schokolade auf der Terrasse, bevor es auf die letzte Etappe geht.

Aufstieg zum Geigelstein

Die führt von nun an zu Fuß vorbei an der Bergwachthütte und an den blühenden Enzianen durch einen breiten Kessel in den Sattel zwischen Rossalpenkopf und Geigelstein. Wer sich etwas Zeit nimmt und Geduld mitbringt, kann oberhalb der Priener Hütte auch zahlreiche Murmeltiere beobachten, die sich auf den frischen Almwiesen tummeln. Eine gemächliche Stunde und einen letzten etwas steileren, Latschen lastigen Aufstieg später, sind Gipfelkreuz und Kapelle am Geigelstein-Gipfel auch schon erreicht. Die Fernsicht hält sich in Grenzen. An schönen Tagen sind Kaisergebirge und Berchtesgadener Alpen aber zum Greifen nah.

Abstieg über die Südost-Flanke

Für etwas Abwechslung nehmen wir für den Abstieg die Südost-Flanke in Betracht. Über steile und schotterige Steige geht es etwas schwieriger als bei dem normalen Anstieg von der Priener Hütte wieder bergab. In einer Senke halten wir uns nicht in Richtung Wuhrsteinalm, sondern folgen bald einem nicht mehr markierten und matschig glitschigem Steig, der uns im Nu zurück zur Priener Hütte bringt, wo sich unsere Mountainbikes auf den heißen Ritt ins Tal freuen.

Abfahrt nach Sachrang

Das mühsame Bergauftreten ist vergessen als wir mit Karacho die knapp neun Kilometer bergab düsen und schon nach 25 Minuten wieder am Parkplatz ankommen, der noch voller ist als am frühen Morgen. Um die Tour zurück im Tal gemütlich ausklingen zu lassen, locken Radler und hervorragende Küche im Sachranger Hof, direkt gegenüber dem Parkplatz.

Fazit

Die Tour auf den Geigelstein ist eine gelungene Halbtagestour. Die Abwechslung lässt lang auf sich warten, aber die anfangs langatmige Auffahrt gestaltet sich mit seinen Almen und dem kleinen See unterhalb der Priener Hütte dann doch ganz ansprechend. Der Aufstieg von der Hütte zum Geigelstein ist nicht anspruchsvoll. Am Gipfel selber wird man aber nur selten allein sein, zählt der Geigelstein doch zu den beliebtesten Bergen in den Chiemgauer Alpen.


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